dradiointerview ist im Beta-Regelbetrieb

Mehr als ein Jahr haben wir entwickelt, getestet, verändert und optimiert. Jetzt ist es soweit:

Die mit Unterstützung von Deutschlandradio Lab entwickelte Interview-App dradiointerview steht für die Öffentlichkeit im Google Play Store zum Download zur Verfügung. Ab sofort kann die App im Regelbetrieb zunächst von Mitarbeiter*innen von Deutschlandradio und ihren Gesprächspartner*innen weltweit eingesetzt werden. Für das Versenden des Audios ist ein PIN-Code erforderlich, den Sie bei uns erhalten.

Unsere App liefert die Chance, die gewohnte Arbeitsweise mit Telefoninterviews zunächst im Deutschlandradio, anschließend aber auch weltweit in allen Radiosendern von Grund auf zu verändern. Dank dieser Innovation von Deutschlandradio sind die Tage vieler Radio-Interviews im blechernen Telefon-Sound gezählt.

dradiointerview hat bereits in der Beta Testphase dutzendfach bewiesen, dass es die allermeisten Telefoninterviews, die nicht live gesendet werden müssen, durch eine sehr viel besser klingende Version ersetzen kann: Schnell, einfach und für alle nutzbar.

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Das Prinzip dahinter ist ganz einfach: die App nimmt Gesprächspartner parallel zu einem Telefonat mit einem/r Journalist*in direkt am Smartphone des Gesprächspartners in hochwertiger Tonqualität auf. Wohlgemerkt: Aufnahme und Telefonat passieren gleichzeitig auf demselben Handy.

Leitungsaussetzer wegen wackeliger Internet-Verbindungen oder verrauschte Aufnahmen am Ende einer langen Übertragungskette gehören damit der Vergangenheit an.

Kurz nach dem Gespräch ist die Stimmaufnahme des Interviewten zur weiteren Bearbeitung als Webdownload weltweit verfügbar.

Das Ergebnis kann sich hören lassen:

Dieser Ausschnitt stammt aus einem Telefonat zwischen dem WDR und einem Korrespondenten, der dradiointerview getestet hat. Während die Anmoderation aus einem Studio des WDR in Köln kommt, wurde die Antwort des Korrespondenten mit dradiointerview auf einem preiswerten Android Handy aufgezeichnet.

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Während wir vom Start an großen Wert auf die Stabilität der App legten, waren während der Entwicklung dennoch einige Hürden zu überwinden. Nicht immer funktionierte Anfangs das Versenden der Audioaufnahme aus allen Teilen der Welt so reibungslos, wie wir uns das wünschten. Manchmal machten uns die unterschiedlichen Versionen des Android Betriebssystems einen Strich durch die Rechnung, wenn es darum ging, den richtigen Audiokanal aufzunehmen.

Kein Wunder, bei weltweit mehr als 10.000 verfügbaren Kombinationen aus Smartphone Hardware und unterschiedlichen Versionen des Android Betriebsystems.

Die meisten Fallstricke konnten beseitigt werden.

dradiointerview hat sich mittlerweile in so vielen Praxiseinsätzen weltweit bewährt, dass wir die App nun in den Regelbetrieb schicken.

Während unserer Testphase hat sich gezeigt, dass dradiointerview nicht nur ein tolles Werkzeug ist, um mit technisch nicht versierten Radio Laien Interviews in nahezu Studioqualität aufzunehmen.

Als ausgesprochen praktisch hat sich die App auch für die Arbeit von Korrespondent*innen erwiesen, die in allen Teilen der Welt unterwegs sind und dabei auch unter widrigen technischen Bedingungen arbeiten müssen. Dieses Whatsapp Feedback einer Korrespondentin, die mit dradiointerview gearbeitet hat, ist durchaus typisch für deren Erfahrungen.

dradiointerview Feedback

dradiointerview kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den elenden Telefon-Sound aus dem Radio in vielen Fällen zu verbannen.

Gleichzeitig ist die App auch für freie Radiojournalist*innen ein wichtiges Tool: mit dieser App können sie für Beiträge und Features unkompliziert O-Töne von Gesprächspartnern aus der ganzen Welt in nahezu Studioqualität aufnehmen.

Allerdings ist die App keine eierlegende Wollmilchsau: technische Unwägbarkeiten in der Android Welt sorgen weiterhin dafür, dass etwa jede zehnte App-Aufnahme wegen des verwendeten Android Smartphones nicht die gewünschte Tonqualität liefert. Ein kurzer Vorab Test ist vor jedem konkreten Einsatz also immer ratsam. Auch kann die App trotz der während der Aufnahme eingesetzten raffinierten psychoakustischen Algorithmen „kein Gold aus Stroh“ spinnen: ein Billig Handy für 70 € liefert in der Regel einen weniger guten Klang als ein Smartphone, das das Zehnfache kostet.

Zwar heißt die App „dradiointerview“, wir sind uns jedoch sicher, dass wir mit dieser Software die Lösung für ein Problem liefern, mit dem sich in Zukunft keine Radiostation mehr herumplagen sollte. Durchaus möglich, dass zukünftige Varianten von dradiointerview etwa „wdrinterview“, „ndrinterview“ oder „bbcinterview“ heißen…

Übrigens: eine iOS Version wäre technisch möglich, die Entscheidung, ob wir auch eine Interview App für Apple Geräte entwickeln, steht allerdings noch aus.

Wenn Sie die App dradiointerview im professionellen Einsatz ausprobieren möchten, sind Sie herzlich eingeladen.

Wir machen das Radio fit fürs 21. Jahrhundert. Machen Sie mit!

Schreiben Sie uns eine kurze Mail an support@dradiointerview.de .

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